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Elton John in Thüringen


Sir Elton John in Thüringen, mitten im OstDeutschen Dunkelland.

Die Erfurter Innenstadt ist sonst am Samstagnachmittag eher beschaulich, für eine Landeshauptstadt ruhig und wenn in der Altstadt die Geschäfte schließen, hat man das Gefühl, dass in Kürze von Amtswegen die Bürgersteige hochgeklappt werden.













Sir Elton John mit seiner aktuellen "Wonderful crazy night Tour" gastiert auf dem Domplatz, unmittelbar neben und im historischen Schatten von Dom und Severikirche.

Am späten Nachmittag hat man heute in Erfurt das Gefühl, dass so ziemlich ganz Erfurt auf den Beinen ist, eine immer dichter werdende Menschenmenge wälzt sich im wahrsten Sinne des Wortes durch die Altstadt Richtung Domplatz. Die Straßen sind schmal, Fahrzeuge haben nach kurzer Zeit keine Chance mehr, Fans des kleinen Mannes am Flügel usurpieren die Stadt.

Junge Menschen hatten im Vorfeld geunkt, wahrscheinlich wäre im zu erwartenden Publikum die Zahl der noch echten Zähne geringer, als die Anzahl der Füße, weit gefehlt. Vom Urenkel bis zur Urgroßmutter scheint alles präsent, wobei zugegebenermaßen die Anzahl der anwesenden Großeltern den Altersdurchschnitt doch etwas anhebt. 

Nachdem in den letzten Monaten einige Weltstars unter den Musikern 'den Löffel abgeben mussten', springt heute Abend ein quicklebendiger 69jähriger wie ein frischgefertigter 'Flummi' auf und über die Bühne.

In seinem bekannten Outfit, diesmal mit eher unspektakulärer Sonnenbrille, brennt er ohne Pause ein musikalisches Feuerwerk allererster Güte über fast 2 1/2 Stunden ab, allein schon für die körperliche Leistung à la bonne heure!

Der Thüringer neigt nicht unbedingt dazu spontan locker zu sein, so dauert es auch an diesem Abend fast zwei Stunden bis die ersten Zuschauer aufstehen und sich - mehr oder weniger - im Rhythmus der Musik bewegen, später steht vor Begeisterung die (fast) ganze Arena und es stört mich nicht mehr, als ich bei 'Crocodile Rock' von einer freudlosen Dame hinter uns anpflaumt werde, "dass wir uns doch wieder setzen und ihr nicht immer vor der Nase rumtanzen sollten".











Es war für mich sehr angenehm, wie Elton John am Ende seine Band vorstellt, nicht ohne zu betonen, dass der Drummer auch schon 69 sei, und sich bei allen Mitarbeitern des Abends bis hin zu allen Servicekräften bedankt. Auch keine Selbstverständlichkeit.

Am Ende haben auch der altehrwürdige Erfurter Dom und die nicht minder beeindruckende Severi noch etwas vom Glamour des Tages abbekommen.

Ein Weltstar mit Stil!

(Ich bitte die schlechte Videoqualität zu entschuldigen, Fotoapparat oder VideoCam waren nicht zugelassen.)





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