Es war einmal ein kleines Land, ein kleines Land in dem viele Menschen wohnten, unter den Flächenländern gehörte es mit zu denen mit der höchsten Bevölkerungsdichte.
BuntLand war ein nur kleines Königreich, aber das Schicksal, die Geschichte und die eigene Dämlichkeit hatten es in zwei Teile zerlegt.
Im BuntLand war fast alles bunt, nur die Menschen nicht.
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In dem einen Teil, genannt das WestLand, wurde hart gearbeitet und viel Geld verdient. Im anderen Teil, dem OstLand wurde auch viel und hart gearbeitet, aber die Regierenden schafften es nicht den Menschen eine überzeugende Zukunft zu ermöglichen. Die Regierenden des OstLands nannte sich 'die Eliten'.
So wurde der eine Teil des alten Königreichs, das WestLand immer reicher, während im anderen, dem OstLand, schon der Putz von den Häusern fiel.
Im OstLand lebte ein liebes, kleines Mädchen, Doro genannt, der Vater war ein Mann Gottes, die Mutter kümmerte sich um den Haushalt. Da Doro etwas klein und pummelig geraten waren und deshalb von anderen Kindern gehänselt wurde, hatten sie die Eltern ganz besonders ins Herz geschlossen, umsorgten und beschützten sie.
Sie waren arm und schafften es kaum ihr mit bescheidenen Mitteln eine gute Bildung zu ermöglichen.
Da Doro nicht dumm war, gut beobachten und die Schwächen der Anderen erkennen konnte, hatte sie sehr schnell mitbekommen, wie der Hase läuft.
Sie diente sich den 'Eliten' des Ostlands an und erreichte damit trotz ihrer bescheidenen Herkunft eine überdurchschnittliche Bildung, ja, sie durfte sogar in einem fremden Land, dem BruderLand, studieren.
Nun begab es sich, dass die Menschen im OstLand zunehmend unzufrieden mit ihrem Schicksal waren und nach Jahren begannen sich gegen ihre Eliten zu empören. Zuerst still, in kleinen Zirkeln, später im größeren Rahmen, meist unter dem Schutz der Kirchen.
Das hielt die 'Eliten' nicht davon ab, sich weiter zu loben, ihre Taten zu preisen und wer sie im Volk laut lobpreiste, durfte sogar am Rande ihres Tisch Platz nehmen.
Schließlich erhob sich eine große Gruppe von Menschen gegen die 'Eliten'. Die Unzufriedenen nannte man im OstLand Verbrecher, im WestLand Aktivisten.
Anfangs war das für die Aktivisten sehr gefährlich, die 'Eliten' des OstLands wehrten sich aus Leibeskräften. Einige wurden eingesperrt, später ins WestLand ausgewiesen. Da sie aber nicht begriffen, warum die Bürger des OstLands so unzufrieden waren und dachten, sie müßten ihnen die Dinge nur besser erklären, dann wären alle zufrieden und dankbar, spitzte sich der Konflikt immer mehr zu.
Am Ende standen sich die unbewaffneten Aktivisten und die bewaffneten 'Eliten' im offenen Konflikt auf der Straße gegenüber.
Doro wußte wie der Hase läuft. Sie hielt sich zurück, engagierte sich nicht, machte sich nicht angreifbar und partizipierte still und heimlich am immer noch gut gedeckten Tisch der 'Eliten'. Später erklärte sie es damit, dass sie die Entwicklung zuerst einmal hätte abwarten wollen.
Irgendwann ergab es sich, dass sich die 'Eliten' dem friedlichen Druck der Menschen auf den Straßen ergeben mussten und sie verschenkten ihr Land und ihr Volk ohne Not über Nacht an das reiche WestLand, nicht ohne sich schnell noch einen eigenen Anteil vom großen Kuchen zu sichern.
Doro hatte die Entwicklung unbeschadet und ohne sich je in die geringste Gefahr begeben zu haben, einfach abgewartet. Die größte Gefahr ihres Lebens waren bis hierhin wohl die Flüge mit Aeroflot ins BruderLand gewesen, um dort ihre Studien zu betreiben.
Ihr Instinkt sagte ihr, dass die Regierenden von WestLand Menschen aus dem OstLand brauchten, um die Entwicklung in ihrem Sinn vorantreiben zu können. Sie brauchten Leute, die die Menschen von OstLand kannten und verstanden, die auch Erfahrung mit dem großen BruderLand hatten, welches immer noch den Daumen auf OstLand hielt.
Jetzt war Doro zur Stelle, sie ging in die Politik, machte eine unbeschreibliche Karriere, wobei es ihr nichts ausmachte auch über die Menschen nach Belieben und Bedarf einfach hinweg zu steigen, die ihr ihre Karriere erst ermöglicht hatten.
Und plötzlich stand sie ganz, ganz oben, ohne jemals auch nur ein kleines persönliches Risiko für Leib, Leben und Karriere eingegangen zu sein, wie gesagt, mit Ausnahme der Flüge ins BruderLand.
Die neue Königin des Landes, das nicht mehr in Ost-und WestLand geteilt war, war geschaffen.
Doro gelang es, sich für viele Jahre auf dem Sessel der Monarchin bequem einzurichten.
Und wie es in Monarchien üblich ist, brauchte sie um sich herum eine Schar von Paladinen, die ihren Thron nach allen Seiten absicherten und ihre heren Nachrichten unter dem einfachen, dummen Volk verbreiteten. Die Kunst des Monarchen ist es, die Paladine einerseits mit genügend Macht auszustatten um das Volk Untertan halten zu können. Andererseits müssen die Paladine in einem Abhängigkeitsverhältnis vom Monarchen gehalten werden, damit sie nicht anfangen selbst nach dem Thron zu schielen. Sie dürfen nicht zu klug und machtbesessen sein, sodass sie in ihrer Stellung vom Wohlwollen des Monarchen abhängig bleiben - stürzt der Monarch, fällt auch der Paladin. So stützen sich die Beteiligten gegenseitig.
Die eigentliche Kunst des Monarchen besteht darin, die Interessengegensätze im Volk nicht zu groß werden zu lassen. Das Volk könnte dann die Geduld verlieren und die Monarchie stürzen. Das hatte sie im OstLand beobachtet.
Doro beherrscht die Kunst des Teilens und Herrschens bis zur Perfektion, mögliche Kontrahenten beißt sie kurzentschlossen weg, immer gestützt und geschützt durch ihre Hofschranzen. Und gegen alle Widrigkeiten verteidigt sie unangefochten mit Geschick und Chuzpe ihren Thron über viele Jahre.
Macht macht leichtsinnig.
Im OstLand hatte die kluge Doro immer auf 'die Eliten' geschielt und gehofft, selbst einmal dazu zu gehören. Nun war das OstLand gescheitert, aber der Neid auf 'die Eliten' bestand in ihr fort. Sie wollte auch einmal zur 'Elite' gehören. Und fortan begannen sich die Monarchin und ihre Paladine selbst 'die Eliten' zu nennen.
Dem Volk stieß dies mehr als sauer auf, wußten gerade die Menschen im früheren OstLand aus eigener Erfahrung gut, wozu dies führte. Die Menschen im früheren WestLand hatten diese Erfahrung nicht und liefen hinter dem Fähnlein der 'Eliten' blind und ziellos umher.
Lange erkannten sie nicht, dass die Monarchin und ihre Paladine nackt waren, und wenn Menschen aus dem OstLand darauf hinwiesen wurden sie beschimpft und angeklagt. So wurde die Zahl der Nackten hinter ihr immer größer, bis mehr als die Hälfte der Untertanen splitternackt und trotzdem die Monarchin lobpreisend durch die Straßen zogen.
Mit der Zeit wurden Doro's Paladine unzufrieden. Lange hatten sie sie gestützt und beschützt, waren beinahe auf der eigenen Schleimspur, die sie ihr zu Ehren gelegt hatten, ausgerutscht. Aber Doro vergaß im Vertrauen auf die eigene gottähnliche Unfehlbarkeit sie ausreichend zu entlohnen.
Und so ergab es sich, dass sich einige ihrer unzufriedensten Paladine zusammen taten, zuerst ihren willfährigen Großwesir entmachteten, um sie anschließend vorsichtig vom Thron zu stoßen.
Das bis dahin durch eine exzessive Steuerlast geknechtete Staatsvolk atmete auf, hoffte vom Joch der Monarchin befreit zu werden.
Die Menschen glaubten an diesem Punkt noch nicht, dass es lediglich darum geht die Monarchin durch einen neuen Monarchen zu ersetzen. Auch der wird wieder seine Paladine brauchen und finden, so wiederholt sich Geschichte.
Nur, auch im BuntLand bleibt der kleine Mann immer der kleine Mann.
Doro gelang es, sich für viele Jahre auf dem Sessel der Monarchin bequem einzurichten.
Und wie es in Monarchien üblich ist, brauchte sie um sich herum eine Schar von Paladinen, die ihren Thron nach allen Seiten absicherten und ihre heren Nachrichten unter dem einfachen, dummen Volk verbreiteten. Die Kunst des Monarchen ist es, die Paladine einerseits mit genügend Macht auszustatten um das Volk Untertan halten zu können. Andererseits müssen die Paladine in einem Abhängigkeitsverhältnis vom Monarchen gehalten werden, damit sie nicht anfangen selbst nach dem Thron zu schielen. Sie dürfen nicht zu klug und machtbesessen sein, sodass sie in ihrer Stellung vom Wohlwollen des Monarchen abhängig bleiben - stürzt der Monarch, fällt auch der Paladin. So stützen sich die Beteiligten gegenseitig.
Die eigentliche Kunst des Monarchen besteht darin, die Interessengegensätze im Volk nicht zu groß werden zu lassen. Das Volk könnte dann die Geduld verlieren und die Monarchie stürzen. Das hatte sie im OstLand beobachtet.
Doro beherrscht die Kunst des Teilens und Herrschens bis zur Perfektion, mögliche Kontrahenten beißt sie kurzentschlossen weg, immer gestützt und geschützt durch ihre Hofschranzen. Und gegen alle Widrigkeiten verteidigt sie unangefochten mit Geschick und Chuzpe ihren Thron über viele Jahre.
Macht macht leichtsinnig.
Im OstLand hatte die kluge Doro immer auf 'die Eliten' geschielt und gehofft, selbst einmal dazu zu gehören. Nun war das OstLand gescheitert, aber der Neid auf 'die Eliten' bestand in ihr fort. Sie wollte auch einmal zur 'Elite' gehören. Und fortan begannen sich die Monarchin und ihre Paladine selbst 'die Eliten' zu nennen.
Dem Volk stieß dies mehr als sauer auf, wußten gerade die Menschen im früheren OstLand aus eigener Erfahrung gut, wozu dies führte. Die Menschen im früheren WestLand hatten diese Erfahrung nicht und liefen hinter dem Fähnlein der 'Eliten' blind und ziellos umher.
Lange erkannten sie nicht, dass die Monarchin und ihre Paladine nackt waren, und wenn Menschen aus dem OstLand darauf hinwiesen wurden sie beschimpft und angeklagt. So wurde die Zahl der Nackten hinter ihr immer größer, bis mehr als die Hälfte der Untertanen splitternackt und trotzdem die Monarchin lobpreisend durch die Straßen zogen.
Mit der Zeit wurden Doro's Paladine unzufrieden. Lange hatten sie sie gestützt und beschützt, waren beinahe auf der eigenen Schleimspur, die sie ihr zu Ehren gelegt hatten, ausgerutscht. Aber Doro vergaß im Vertrauen auf die eigene gottähnliche Unfehlbarkeit sie ausreichend zu entlohnen.
Und so ergab es sich, dass sich einige ihrer unzufriedensten Paladine zusammen taten, zuerst ihren willfährigen Großwesir entmachteten, um sie anschließend vorsichtig vom Thron zu stoßen.
Das bis dahin durch eine exzessive Steuerlast geknechtete Staatsvolk atmete auf, hoffte vom Joch der Monarchin befreit zu werden.
Die Menschen glaubten an diesem Punkt noch nicht, dass es lediglich darum geht die Monarchin durch einen neuen Monarchen zu ersetzen. Auch der wird wieder seine Paladine brauchen und finden, so wiederholt sich Geschichte.
Nur, auch im BuntLand bleibt der kleine Mann immer der kleine Mann.
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