Leipziger Buchmesse 2016, Jaroslav Rudis, ein Autor aus Tschechien, liest aus seinem Buch "Nationalstraße".
Rudis ist ein ernsthaft-humoristischer Typ, Baujahr 1972. Beispielsweise parliert er über den tschechischen Nationalismus eines staatlichen Mini-Gemeinwesens, darüber, dass sich das kleine Tschechien mit der Prager Burg die größte Burganlage Europas als Regierungssitz leistet, selbst wenn dort über die Jahre "alle Präsidenten von Havel bis Zeman vor Bedeutung nichts anderes als verrückt geworden seien".
Der Held seines Romans "Nationalstraße" ist Vandam, der vom 89-Revolutionär zum 25 Jahre später gescheiterten Luser mutiert. Und dabei zeigt er die gleichen Verhaltensweisen, heute wie vor 25 Jahren, nur die Adressaten seiner Aggressionen sind heute andere.
Ich empfehle Euch die Beschreibung seines Verlags, unter www.randomhouse.de/Paperback/Nationalstrasse/Jaroslav-Rudis/e447330.rhd
Wer Rudis kennt, weiss, dass in seinen Bücher (fast) nichts bitterernst ist, erwartungsgemäß auch Vandam nicht.
Interessant ist, dass in der Diskussion die Frage aufkommt, dabei sehr, sehr vorsichtig vom Moderator der LVZ formuliert, ob man über solche Dinge, eben gescheiterte Typen wie Vandam auch lachen dürfe oder ob er "eher zu verdammen sei".
Betroffen macht mich, dass eine solche Frage überhaupt gestellt wird, "Darf man lachen?"
Ich für mich kann lachen, warum auch nicht? Selbst im politisch korrekten Deutschland in 2016.
Leider mutete die Frage im Forum des LVZ-Standes der Buchmesse alles andere als redundant an, zumindest legten die Gesichter um mich herum diese Auslegung nahe.
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