Nur selten ist das Volk mit der Politik zufrieden, immerzu hat es etwas zu meckern und fast nie gibt es Beifall. Zuweilen hat es sogar einen eigenen Kopf, wobei der Kopf in Deutschland Ost und West durchaus sehr unterschiedlich sein kann.
Nehmen wir meinen eigenen, manche sagen sturen Kopf. Als sozial denkender Mensch "schlägt mein Herz nach wie vor links", also habe ich bei Wahlen mein Kreuz immer bei LINKS gemacht. Um ehrlich zu sein, habe ich mich nicht einmal der Mühe unterzogen die Parteiprogramme zu lesen, ein Kreuz stand fest.
Nun regieren die LINKEN mit SPD und Grünen in Thüringen. Als Bürger merkt man nicht, dass sich nach mehr als 20 Jahren Schwarzer Regentschaft irgendetwas geändert hätte. Alles läuft so weiter wie gewohnt, es wird ganz viel versprochen, wenig realisiert und das Wenige, was tatsächlich umgesetzt wird, entspricht nicht unbedingt dem Willen der Bürger.
Politik kann man wohl mit dem Wetter vergleichen, der eine mag Regen, der andere mag Sonne, einer will es warm, der andere liebt die Kühle. Würde der Wettergott nun auf jeden hören und jedem entsprechen wollen, gäbe es Mord und Totschlag, also macht er was er will und schert sich nicht um die Einzelnen. In der Mythologie übrigens fällt auf, dass die jeweiligen Wettergötter nicht unbedingt die sympathischsten Gesellen waren. Vielleicht ist mir deshalb - natürlich im Freund'schen Sinne unbewußt - dieser Vergleich eingefallen.
Genauso kann man sich die Arbeit eines Politikers vorstellen, er hört auf sein Herz, vielleicht auf seinen Partner/Partnerin, Lobbyisten gehen ihm auf den Keks, seine Chefs, Sachkenntnis ist nicht essentiell. Da Lobbyisten einen längeren Arbeitstag als Politiker haben und auf kein Arbeitszeitgesetz achten, werden sie lästig und überflüssig wie ein Kropf, blockieren die wertvolle Arbeitszeit der Politik, sodass die Politiker schier gezwungen sind ihnen nachzugeben, nur um noch Zeit zum Regieren zu haben.
Aber zurück zu meinen persönlichen Erfahrungen.
Früher, als ich Parteien noch ernst genommen habe, kam mein Kreuz also immer automatisch zu LINKS, schon aus Protest. Nun habe ich seit vielen Jahren das Gefühl, dass unsere Kanzlerin die sogenannte Parteienlandschaft immer mehr nivelliert, Unterschiede zwischen den Parteien lassen sich nicht mehr erkennen.
Um also mein Kreuzchen zukünftig mit "gutem" Gewissen wieder bei LINKS machen zu können, habe ich jetzt ein Auge auf die programmatischen Erklärungen. Ich muss mir ja selbst ein Alibi geben, um so aus der Reihe zu tanzen.
Drei Dinge sind mir da in den letzten Monaten sauer aufgestoßen:
Die LINKEN sind für eine weitere Erhöhung des Spitzensteuersatzes selbst bei guten Durchschnittsverdienern. Schon heute wird der Spitzensteuersatz bereits locker von einem voll schaffenden Facharbeiter bei VW oder Opel erreicht. Warum der nun wiederum noch höher besteuert werden soll, erschließt sich mir nicht. Ich finde es unsozial. Aber wahrscheinlich kennen sich die Politiker da nicht so genau aus.
Die LINKEN haben sich für eine unbegrenzte Zuwanderung ausgesprochen, fabulieren von internationalistischer Pflicht die Armen der Welt aufzunehmen. Jeder, der seine Sinne halbwegs beisammen hat, kann an den fünf Fingern abzählen, dass das schon rein rechnerisch überhaupt nicht möglich ist.
All dies hätte ich noch geschluckt und eine Erklärung dafür gefunden. Bestenfalls hätte ich mich damit getröstet, dass in Afrika vielleicht dieser und jener doch nicht nach Deutschland möchte.
Neuerdings geraten die Dinge jedoch völlig aus dem Gleis, es geschehen Sachen, die für mich ähnlich irreal klingen, wie beispielsweise Eis auf dem Grill. Ich habe schon Angst mit einer einfachen Eistüte mit zwei Kugeln Vanilleeis klarzukommen, ohne mich grundlegend einzusauen. Dazu habe ich regelmäßig vor jeder Eisdiele Probleme mit der riesigen Auswahl klarzukommen. Solange ich in der Schlange stehe und die Auslage sehe, lege ich mir zurecht, was ich nehmen werde, habe auch keine Scheu vor den exotischsten Namen. Stehe ich dann allerdings vorn, ist alles weg und ich nehme das Eis wie immer: Zwei Kugeln Vanille, bestenfalls noch Stracciatella.
Offenbar geht es Politikern ebenso. Vor der Wahl, wenn sie in der Schlange vor dem Wähler stehen, denken sie sich die exotischsten Rezepte aus, nach der Wahl und sie stehen vorn gibt es wie immer nur stupiden Eintopf.
Neuerdings geraten die Dinge jedoch völlig aus dem Gleis, es geschehen Sachen, die für mich ähnlich irreal klingen, wie beispielsweise Eis auf dem Grill. Ich habe schon Angst mit einer einfachen Eistüte mit zwei Kugeln Vanilleeis klarzukommen, ohne mich grundlegend einzusauen. Dazu habe ich regelmäßig vor jeder Eisdiele Probleme mit der riesigen Auswahl klarzukommen. Solange ich in der Schlange stehe und die Auslage sehe, lege ich mir zurecht, was ich nehmen werde, habe auch keine Scheu vor den exotischsten Namen. Stehe ich dann allerdings vorn, ist alles weg und ich nehme das Eis wie immer: Zwei Kugeln Vanille, bestenfalls noch Stracciatella.
Offenbar geht es Politikern ebenso. Vor der Wahl, wenn sie in der Schlange vor dem Wähler stehen, denken sie sich die exotischsten Rezepte aus, nach der Wahl und sie stehen vorn gibt es wie immer nur stupiden Eintopf.
Heute morgen habe ich in der Presse gelesen habe, dass Bodo Ramelow sich nach der nächsten Wahl eine Zusammenarbeit mit der CDU vorstellen kann. Da muss man doch den Glauben an die Sinnhaftigkeit der Politik gänzlich verlieren. Bodo Ramelow und Mike Mohring gemeinsam Seit an Seit und an einem Tisch?
Hier kann es doch beim besten Willen nicht mehr um die Interessen der Wähler gehen. Oder haben alle Wähler doch die gleichen Interessen? Ich vermute, hier geht es nur noch um Machterhalt und Versorgung.
Mir bleibt keine Wahl und ich habe beschlossen nun auch ein stachliger Geselle zu werden. Eigentlich schade, ich hätte doch so gern Vertrauen, obwohl ..... man hat es mir über mehrere Jahrzehnte abgewöhnt.
Hier kann es doch beim besten Willen nicht mehr um die Interessen der Wähler gehen. Oder haben alle Wähler doch die gleichen Interessen? Ich vermute, hier geht es nur noch um Machterhalt und Versorgung.
Mir bleibt keine Wahl und ich habe beschlossen nun auch ein stachliger Geselle zu werden. Eigentlich schade, ich hätte doch so gern Vertrauen, obwohl ..... man hat es mir über mehrere Jahrzehnte abgewöhnt.
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