Ich erinnere mich, dass wir in unserer Kindheit an langweiligen, regnerischen Wintertagen, an denen wir nicht "rauskonnten", ganz einfach gespielt haben. Es gab tatsächlich Tage, Monate, Jahre ohne Fernseher, Computer, Smartphone ... und wir haben sie überlebt. Die einzigen Möglichkeiten der medialen Zerstreuung waren die Zeitung und das Radio, wobei das Radio außer Nachrichten fast ganztägig ausschließlich klassische Musik übertrug. Zur jeweils vollen Stunde gab es die Nachrichten, die mit salbungsvoller Stimme von einem Sprecher verlesen wurden. Danach wurde angesagt, welches Orchester jetzt welches klassische Werk zur Aufführung bringen würde und dann gab es klassisches Gedudel bis zu den nächste Nachrichten. Auf einem Sender gab es gegen 14.00 Uhr eine halbe Stunde Kinderhörspiel, meist bekannte Bücher in Fortsetzung von Tag zu Tag. Mindestens einmal pro Jahr kamen die "Kinder des Kapitäns Grant" von Jules Verne als Hörspielfortsetzung, immer wieder ein Spannungshöhepunkt.
Gab es gerade kein Hörspiel und war als Kind allein, mußte man sich mit sich selbst beschäftigen, hatte man das Glück von Geschwistern oder Freunden war die Freizeit etwas besser zu überbrücken.
Beliebt waren Ratespiele oder solche Dinge wie "Schiffe versenken", letzteres war auch besonders zur Ausfüllung langweiliger Schulstunden bestens geeignet da lautlos.
Häufig spielten wir ein Buchstabenrätsel, dessen genauen Ablauf ich vergessen habe. Ich erinnere mich lediglich daran, dass man seinen Mitspieler immer auffordern musste, "Gib mir ein A" oder B, oder wie auch immer. Häufig wurde das "M" angefragt.
Wörter mit "M" gibt es ganz viele, der Duden hilft.
Z.B. Morgen, Motorrad, Manipulieren, Mittagessen, Monarchie, Marketing, Meckern, Methoden, usw. usw. - also meist ganz wichtige Dinge.
Und natürlich, "Gib mir ein "M", gib mir ein ganz großes "M", ein "M", das man schon meilenweit vom Rücken jedes Pferdes aus erkennen kann:
Das ganz, ganz große "M",
Das große "M" gehört zu den ganz großen Playern, McDonald's weltweit.
In der vorigen Woche lockte mich der jüngste Enkel zum großen "M". Runter von der Autobahn, ein Autohof, neben der Tanke das ganz große "M", keine Chance sich gegen den Enkelwillen zu wehren.
Das Beste ist der Parkplatz, es gibt immer genügend Platz.
Neben dem Eingang als Neuigkeit zwei Tableaus mit einem Schild "Bestellen", davor junge Leute, die angestrengt eintippen, ich ignoriere es geflissentlich, es reicht mir schon die Aufregung des normalen Tresens.
Der ist zum Glück leer, eine freundlich blickende Verkäuferin scheint bereits auf uns zu warten, zumindest gibt sie sich so. Sie nimmt mit der linken Hand ein Tablet, läßt mit einer lässigen Geste einen bunten Flyer darauf gleiten, Dabei sieht sie mich erwartungsvoll an. Ich muss wohl etwas sagen, vorsichtshalber sage ich erstmal "Guten Tag", es reicht ihr nicht. Sie hebt leicht die linke Augenbraue, macht eine aufmunternde Geste mit der rechten Hand.
Wie eine Eingebung fällt mir die Kindertüte ein, "Ein Happy meal für Liam". Sie reagiert sofort, wendet sich von mir ab und Liam zu: "Du bist Liam." Ich bin absolut abgemeldet.
Der knapp 5-Jährige ist stolz wie Bolle, stellt sich auf die Zehenspitzen, damit er gut über den Tresen sehen kann, sie stellt ihre Fragen direkt an ihn, er antwortet korrekt, ich hätte es nicht so gekonnt und mich wohl nur für einen Cafè entschieden.
Als er sein 'Happy meal' zusammengestellt hat, darf ich wieder teilnehmen, ich bin so perplex, dass ich mich auf einen Salat mit Joghurtdressing zurückziehe. Alles Andere wäre mir zu kompliziert gewesen.
Das Bezahlen obliegt natürlich mir, mit der Methode wird das Kind zum Kunden gemacht, vor dem noch eine lange Karriere in der Systemgastronomie mit dem großen "M" liegt. An mir altem Knochen ist mit meinem Salat oder wahlweise Cafè so viel nicht mehr zu verdienen.
Es ist erstaunlich, wie mit dieser Methode schon kleine Kinder beim großen "M" angefüttert werden. Ich glaube, dass nennt man Manipulation, wohlmeinend vielleicht noch Marketing. Alles mit "M".
Seltsamerweise fällt mir bei dem Text immer wieder ein weiteres Wort mit "M", wie Merkel ein, gib mir ein großes "M", damit uns unsere Kanzlerin weiter manipulieren kann, oder wie nennt man das in der Politik?
Häufig spielten wir ein Buchstabenrätsel, dessen genauen Ablauf ich vergessen habe. Ich erinnere mich lediglich daran, dass man seinen Mitspieler immer auffordern musste, "Gib mir ein A" oder B, oder wie auch immer. Häufig wurde das "M" angefragt.
Wörter mit "M" gibt es ganz viele, der Duden hilft.
Z.B. Morgen, Motorrad, Manipulieren, Mittagessen, Monarchie, Marketing, Meckern, Methoden, usw. usw. - also meist ganz wichtige Dinge.
Und natürlich, "Gib mir ein "M", gib mir ein ganz großes "M", ein "M", das man schon meilenweit vom Rücken jedes Pferdes aus erkennen kann:
Das ganz, ganz große "M",
Hier das ganz große "M" in Herleshausen an der A4 aus Richtung des alten Jüdischen Friedhofs. |
In der vorigen Woche lockte mich der jüngste Enkel zum großen "M". Runter von der Autobahn, ein Autohof, neben der Tanke das ganz große "M", keine Chance sich gegen den Enkelwillen zu wehren.
Das Beste ist der Parkplatz, es gibt immer genügend Platz.
Neben dem Eingang als Neuigkeit zwei Tableaus mit einem Schild "Bestellen", davor junge Leute, die angestrengt eintippen, ich ignoriere es geflissentlich, es reicht mir schon die Aufregung des normalen Tresens.
Der ist zum Glück leer, eine freundlich blickende Verkäuferin scheint bereits auf uns zu warten, zumindest gibt sie sich so. Sie nimmt mit der linken Hand ein Tablet, läßt mit einer lässigen Geste einen bunten Flyer darauf gleiten, Dabei sieht sie mich erwartungsvoll an. Ich muss wohl etwas sagen, vorsichtshalber sage ich erstmal "Guten Tag", es reicht ihr nicht. Sie hebt leicht die linke Augenbraue, macht eine aufmunternde Geste mit der rechten Hand.
Wie eine Eingebung fällt mir die Kindertüte ein, "Ein Happy meal für Liam". Sie reagiert sofort, wendet sich von mir ab und Liam zu: "Du bist Liam." Ich bin absolut abgemeldet.
Der knapp 5-Jährige ist stolz wie Bolle, stellt sich auf die Zehenspitzen, damit er gut über den Tresen sehen kann, sie stellt ihre Fragen direkt an ihn, er antwortet korrekt, ich hätte es nicht so gekonnt und mich wohl nur für einen Cafè entschieden.
Als er sein 'Happy meal' zusammengestellt hat, darf ich wieder teilnehmen, ich bin so perplex, dass ich mich auf einen Salat mit Joghurtdressing zurückziehe. Alles Andere wäre mir zu kompliziert gewesen.
Das Bezahlen obliegt natürlich mir, mit der Methode wird das Kind zum Kunden gemacht, vor dem noch eine lange Karriere in der Systemgastronomie mit dem großen "M" liegt. An mir altem Knochen ist mit meinem Salat oder wahlweise Cafè so viel nicht mehr zu verdienen.
Es ist erstaunlich, wie mit dieser Methode schon kleine Kinder beim großen "M" angefüttert werden. Ich glaube, dass nennt man Manipulation, wohlmeinend vielleicht noch Marketing. Alles mit "M".
Seltsamerweise fällt mir bei dem Text immer wieder ein weiteres Wort mit "M", wie Merkel ein, gib mir ein großes "M", damit uns unsere Kanzlerin weiter manipulieren kann, oder wie nennt man das in der Politik?
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